Forschung

Photo International. Visual Politics under State Socialism
(book project)

Photo International, short: PI, was a network including several similar agencies active in the socialist realm of the 20th century. It was established, after several years of debate and preparation, with the setup of a Telefoto network in 1965, and it took its final legal shape when the member states signed a PI Statute in 1967. Over a period of roughly 20 years its member institutions traded news photos among them, and they bought and sold images worldwide, seeking to minimize cost and effort, to increase their revenue in Western currency, and to maximize the visual impact of the Socialist states by exporting photo news to the non-Socialist sphere.

The book is an attempt to write the history of PI as a rather peculiar player in the field of photo circulation in the period of late state socialism. The network was composed of national institutions, yet it was by nature transnational — not only in that it circulated photographs across national borders but also in its institutional structures. Thus, the central question to be answered in this book is: Was there a particularly Socialist type of transnational visual politics, and if so: what defined it? And how did it in turn shape the visual politics of the participating national photo agencies?


Zentralbild. Sozialistische Fotografie im internationalen Kontext
(Foto-Buchprojekt)

1952 wurde in der DDR die staatliche Bildagentur Zentralbild gegründet, die 1956  der Nachrichtenagentur ADN angegliedert wurde. Der Grundbestand an Bilder stammte aus dem umfangreichen Archiv des Berliner Scherl-Verlags, doch die neue Agentur stellte bald auch eigene Fotograf*innen ein, die  Nachrichtenbilder und Fotoreportagen produzierten. Mit photo international wurde Mitte der 1960er Jahre eine internationale Abteilung gegründet, die vor allem den Bildaustausch mit den sozialistischen Bruderländern, aber auch mit dem westlichen Ausland organisierte.
Viele der von Zentralbild produzierten Bilder sind farblose "Protokollfotografien" - wie sie auch intern genannt wurden. Daneben finden sich aber auch ästhetisch anspruchsvolle, manchmal gar subversive Bilder, die ganz eigenen Logiken folgten. Anhand von Fotografien und schriftlichen Quellen wie Sitzungsprotokollen oder Stasi-Akten wird gezeigt, unter welchen Bedingungen die DDR staatliche Bildpolitik betrieb und wie sich unter diesen Bedinungen visueller Konformismus, aber auch fotografischer Eigensinn entfalteten.


(2016 mit Buchpublikation abgeschlossen)

Innerhalb der Geschichtswissenschaft gewinnen Bilder als Quellen und Untersuchungsgegenstände stetig an Bedeutung. Dabei hat sich das Augenmerk bisher stärker auf die Bilder als auf die Infrastruktur der Bildproduktion bzw. die an ihr beteiligten Akteure gerichtet. In diesem Projekt soll der Fotojournalismus als zentrales Feld politischer Öffentlichkeit im 20. Jahrhundert daraufhin untersucht werden, wie Bilder produziert, vervielfältigt, vermarktet und publiziert werden. Dabei stehen - neben den Fotografien - vor allem die Protagonisten der Bildproduktion (Fotojournalisten, Bildredakteure, Bildagenten) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Da sich der Bildjournalismus ab den 20er Jahren immer stärker weltweit vernetzt, wird eine internationale Perspektive auf die Zentren des Fotojournalismus (Europa, USA, Japan) gewählt.


Visual History. Institutionen und Medien des Bildgedächtnisses
(2016 abgeschlossen)

Leitung: Annette Vowinckel, Jürgen Danyel
Verbundprojekt mit dem Herder-Institut Marbach, dem Georg Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung Braunschweig und dem Deutschen Museum München

Ziel des Netzwerkprojekts, an dem neben dem ZZF Potsdam das Herder-Institut in Marburg, das Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und das Deutsche Museum in München beteiligt sind, ist es, anhand einschlägiger Qualifikationsarbeiten die Grundlagenforschung zu verschiedenen Institutionen des modernen Bildwesens paradigmatisch voranzutreiben. Die Einzelprojekte widmen sich der Frage nach der Rolle und Bedeutung staatlicher und privater bzw. privatwirtschaftlicher Institutionen für die Konstitution kollektiver Bildgedächtnisse. Ihr gemeinsames Ziel ist es, nicht die „Gegenstände" kollektiven Bildwissens zu erforschen, sondern die Institutionen, die diese Bilder generieren, verwalten, verwerten, archivieren und/oder publizieren bzw. die Produktion und Verbreitung bestimmter Bilder verhindern. Darüber hinaus soll unter www.visual-history.de ein Onlineportal eingerichtet werden, das als Informations- und Vernetzungsplattform fungiert und enzyklopädisches Wissen zu den Insitutionen des modernen Bildwesens bereitstellt.
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